Meningitis
Meningokokken-Meningitis
Die Meningokokkenimpfung wird allen Reisenden (ab dem Alter von einem Jahr) in folgenden Fällen empfohlen:
• Aufenthalt von über 30 Tagen in Gebieten mit Epidemiegefahr.
• Situationen mit erhöhtem Expositionsrisiko (Übernachtung in Massenlagern, langer Aufenthalt vor allem in der Trockenzeit oder bei engem Kontakt zur Bevölkerung) oder in Regionen mit hoher Bevölkerungsdichte.
• Jeglicher Aufenthalt, auch kurze (über 7 Tage) in einem Epidemiegebiet.
• Saudi-Arabien verlangt für (Pilger-)Reisen nach Mekka einen offiziellen Nachweis für die Meningokokkenimpfung (Impfstoff ACWY), der nicht älter als 3 Jahre ist.
Die Meningokokken-Meningitis kommt auf der ganzen Welt vor, wobei Epidemien vor allem in Afrika und dort insbesondere in der Sahelzone (in der Trockenzeit von Dezember bis Juni) auftreten. Etwa 15% der Bevölkerung tragen die Meningokokken im Nasenrachenraum, ohne krank zu werden. Wenn diese Bakterien jedoch die Schleimhäute durchdringen und ins Blut gelangen, können sie ernsthafte Krankheiten verursachen (eitrige Hirnhautentzündung [Meningitis], Blutvergiftungen). Es gibt verschiedene Arten von Meningokokken, wobei die Serogruppen A, B, C, W und Y die wichtigsten sind. Die Verteilung dieser Gruppen ist nicht auf allen Kontinenten gleich. Die Infektionen in der Schweiz werden hauptsächlich durch die Gruppen B und C verursacht, während in der Sahelzone vor allem die Gruppen A und W vorkommen. Die Gruppe Y kommt ausser in Australien auf allen Kontinenten vor, allerdings in unterschiedlicher Häufigkeit. Die Impfung besteht aus einer Injektion. Die Schutzwirkung variiert von ca. 75% (A) bis 95% (CWY), je nach verwendetem Impfstoff, und hält 3–5 Jahre an. Bei Reisen in Risikogebiete werden die vierfachen Meningokokkenimpfstoffe (A+C+W+Y) empfohlen.